Intimes auf der Flugzeugtoilette

"Wenn jemand eine Reise tut, dann kann er was erzählen," stellte bereits im 18. Jahrhundert der norddeutsche Dichter Matthias Claudius fest - und daran hat sich auch bis heute nichts geändert.

 

Nicht selten stehen bei Reiseerzählungen jedoch nicht nur die Ziele im Vordergrund, sondern gern auch die ungewohnten Gepflogenheiten der Mitreisenden. Die jüngste Umfrage des Online-Reisebüros Opodo enthüllt einige der peinlichsten und unterhaltsamsten Ereignisse, die Reisende im Flugzeug erlebt oder beobachtet haben und klärt den Hauptgrund, warum Menschen ihre Flüge verpassen - obwohl sie bereits am Flughafen waren.

 

Auf frischer Tat ertappt

  • 28 % der deutschen Befragten gaben an, dass es ihnen unangenehm sei, beim Schnarchen erwischt zu werden.
  • Die lautesten Schnarcher:innen kommen der Umfrage zufolge aus dem Saarland (50 %) und Rheinland-Pfalz (41 %), einen besonders ruhigen Schlaf genießt dagegen Berlin (18 %).
  • Gerade einmal 3 % der Deutschen wurden bereits dabei ertappt, Decken oder andere von der Fluggesellschaft bereitgestellte Accessoires mitgehen zu lassen - ein verschwindend geringer Anteil im Gegensatz zu Amerikaner:innen, bei denen sich gut jede:r Fünfte (20 %) gerne einmal an Board bedient. Wenn gerade kein Kissen zur Hand ist, machen es sich 13 % der deutschen Reisenden außerdem gern an einer fremden Schulter in der Nähe gemütlich.

Schon einmal vom Mile High Club gehört? Dieser außergewöhnliche Club nimmt keine Bewerbungen, sondern erfordert ein klein wenig Mut bei der Aufnahmeprüfung:

  • Mitglied darf jede:r werden, der mit seiner/seinem Partner:in schon einmal über der nautischen Höhe besonders intim wurde.Das glauben Sie uns nicht?
  • Während 10 % der Männer in Deutschland angaben, bereits beim Sex im Flugzeug erwischt worden zu sein, waren es gerade einmal 2 % der Frauen.
  • Mit insgesamt 4 % bewegen sich die deutschen Reisenden hier gut im Mittelfeld. Auch hier führen Amerikaner:innen das Feld mit satten 16 % an und die Brit:innen bilden das Schlusslicht: Nur 1 % der britischen Reisenden wurden an Board bereits in flagranti erwischt.

Ein Fensterplatz mit schöner Aussicht oder doch lieber etwas mehr Beinfreiheit am Gang? Die Qualität eines Fluges wird gern am richtigen Sitzplatz gemessen.

  • Fast jede:r Fünfte deutsche Urlauber:in hat sich bereits absichtlich auf einen anderen als den zugewiesenen Platz gesetzt.
  • Besonders beliebt ist der Platzwechsel in Norddeutschland, wo sich 30 % der Hamburger:innen und sogar 46 % der Bremer:innen auf diese Weise einen Vorteil verschaffen wollen.

Pünktlich am Flughafen, zu spät am Gate

  • Das Klischee der deutschen Pünktlichkeit scheint sich beim Boarding zu bestätigen: Gerade einmal 12 % der deutschen Reisenden gaben zu, einen Flug verpasst zu haben, obwohl sie sich bereits am Flughafen befanden - im Gegensatz zu 22 % im globalen Vergleich.
  • Hauptgrund dafür ist bei den Deutschen der versehentliche Gang zum falschen Abfluggate (32 %). Besonders verfänglich ist auch der Besuch im Duty Free Shop: 14 % der deutschen Frauen und sogar ein Viertel der deutschen Männer (26 %) verpassten bereits auf Grund einer ausgiebigen Shoppingtour ihren Flug.

Im internationalen Vergleich gehen die meisten verpassten Flüge auf das Konto der Amerikaner:innen (41 %).

  • Zwei Drittel (66 %) der amerikanischen Befragten gaben hier ein zufälliges Treffen mit Bekannten an, wodurch die Reisenden schlichtweg die Zeit vergessen haben und zu spät am Gate eintrafen (vgl. D: 13 %).
  • Spitzenreiter in Europa sind Spanier:innen und Schweden: Jede:r Fünfte (ES: 20 %; SE: 20 %) gab an, hier schon das Flugzeug ohne sich habe abheben zu sehen.

Ganz schön turbulent, was Reisende abseits der eigentlichen Route an Board erleben. Und oft sind es wohl gerade diese Begegnungen und Ereignisse, die eine Reise in jeglicher Hinsicht unvergesslich machen - sofern wir das Ziel am Ende doch noch erreichen. pm, ots

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