Kunst der Oranier in Fulda

Eine königliche Ausstellung im barocken Stadtschloss von Fulda feiert historische Gemälde, Möbel, Schmuck und Gebrauchsgegenstände im Dialog mit zeitgenössischer Kunst, Design und Mode aus den Niederlanden.

 

Die große Sommerausstellung "Design & Dynastie" findet zum 250. Geburtstag des ersten Königs der Niederlande Wilhelm I. statt, der zuvor als Fürst in Fulda regierte, und eröffnet am 18. Juni 2022.

 

Für diese Ausstellung wurde alles aus den Schränken des holländischen Königshauses geholt: prächtiges Tafelsilber, Meissener und Fuldaer Porzellan, Schmuck des legendären Pariser Juweliers Mellerio, das Service für Staatsbankette sowie eine einzigartige Sammlung von Porträtminiaturen, die noch nie zuvor außerhalb der Niederlande zu sehen waren. Arbeiten von zeitgenössischen Künstlerinnen, Designern und Fotografinnen bereichern das Bild.

 

  • Die Ausstellung erstreckt sich über 22 Palasträume, deren ursprüngliche Funktion neu interpretiert wird. Bekannte niederländische Designerinnen und Designer wie Hella Jongerius, Jan Taminiau, Joep van Lieshout sowie Scholten & Baijings zeigen Objekte und Entwürfe, die mit den barocken Stilelementen des Gebäudes und der Farbpalette des Stadtschlosses harmonieren.
  • Fotografien von Gemmy Woud Binnendijk, Vincent Mentzel und Erwin Olaf ergänzen die Ausstellungsgestaltung. Und nicht zuletzt erhalten Nachwuchstalente aus dem Meesteropleiding Coupeur, dem Meisterkurs der renommierten Hochschule für Schneiderei in Amsterdam, die Möglichkeit, ihre Entwürfe in diesem prachtvollen Rahmen vorzustellen.

Warum Fulda?

  • Bevor Wilhelm (1772-1843) als erster König der Niederlande inthronisiert wurde, regierte er von 1802 bis 1806 das deutsche Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda. Er förderte Handwerk, Handel, auch technische Innovationen und modernisierte das Bildungswesen.
  • Unter seiner Herrschaft blühte die prächtige deutsche Barockstadt auf, in Fulda begann sein Aufstieg zum ersten König der Niederlande.
  • Während der Ausstellung werden in den historischen Räumen des Fuldaer Stadtschlosses verschiedene Facetten der Persönlichkeit Wilhelms, sein Fleiß und seine protestantische Sparsamkeit, sowie sein Erbe und die vielen Verbindungen zu Deutschland beleuchtet.

Die Sammlungen

  • 1802 begann der Deutsche Eberwein Hofmann als Sekretär des Fürsten von Fulda zu arbeiten. Er blieb in seinem Dienst, auch als Wilhelm König der Niederlande wurde.
  • Hofmann erstellte als Verwalter ein Verzeichnis aller königlichen Kunstankäufe, insbesondere der Gemälde und Porträtminiaturen. Die "Hofmann-Liste" zeigt, dass der König als Mäzen auch Museen und Bibliotheken ausstattete.

Miniaturen und Porzellan

  • Die Miniaturen aus den königlichen Sammlungen sind einzigartig und bisher noch nie außerhalb der Niederlande öffentlich gezeigt worden.
  • Die Darstellung der Porträtierten und der Hintergründe ist detailliert und lebensecht - und bietet gleichzeitig eine große Modenschau mit kostbaren Kleidern, kunstvollen Frisuren und üppigem Schmuck.
  • Auch das Porzellan aus der Fuldaer Manufaktur ziert oft ein Medaillon mit Miniaturmalerei: bunte Blumensträuße, Silhouetten, fein gezeichnete Porträts im Profil, Büsten berühmter Persönlichkeiten und Sinnsprüche. Porzellan ist "le dernier cri" und zeitigt veränderte Tischsitten:
  • Ab dem 18. Jahrhundert werden die Esstische übervoll eingedeckt mit Tellern, Schüsseln, Schalen und Terrinen - am besten aus Meissen. Man zeigt, was man hat.

Die Oranier

  • Das Stadtschloss und das angrenzende Barockviertel lassen die Besucherinnen und Besucher in die Geschichte der Oranier eintauchen.
  • Fast alle niederländischen Königinnen und Könige heirateten Angehörige deutscher Adelshäuser: Wilhelm I., Wilhelm III., Wilhelmina, Juliana und Beatrix.
  • Die Ausstellung bietet einen Einblick in die Dynastie Oranien-Nassau, beginnend bei König Wilhelm I. und Wilhelmine von Preußen bis hin zum heutigen König Willem-Alexander und Máxima.
    Mehr Informationen auf: www.fulda2022.de pm, ots
    Bildrechte: Die Stadt Fulda Fotograf: Die Stadt Fulda

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