Sylt ist die größte deutsche Nordseeinsel mit einer ungewöhnlichen Form und vielen Gesichtern. Hier fällt der Blick auf den zum Unesco-Weltnaturerbe ernannten Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.
Dann entfaltet sich Sylts Schönheit in einer Art, die Künstler, Fotografen, Dichter und Urlauber gleichermaßen zum Schwärmen bringt. Die Verbindung zum Festland ist der Hindenburgdamm, der die Insel-Touristen per Eisenbahn auf die Insel bringt.
Sylt - die Mischung macht es
- Stillstand ist ein Fremdwort für Sylt. Das gilt vor allem für die Insel selbst. Ständig knabbern Wind und Nordsee an der Inselsubstanz und lassen Sylt jährlich um mindestens einen Meter Umfang schrumpfen. Vielleicht ist das auch mit ein Grund für die Lebensfreude auf dem Eiland.
- Sylt gilt als schick und teuer. Trotzdem: Es gibt eine breite Auswahl in allen Preislagen.
Tourismus seit 100 Jahren
- Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad wurde. Kuren auf Sylt entwickelten sich schnell zur Mode der Ober- und Mittelschicht und führten zur wirtschaftlichen Neuorientierung der Sylter.
- In den ersten Jahrzehnten blieben die Gäste meist mehrere Wochen wegen der Heilwirkung des Reizklimas und erwarteten während dieser Zeit ein entsprechendes Unterhaltungsprogramm, das seinerseits ein entsprechendes Publikum anzog.
- Abseits der Hauptorte wurden nach Ende des Ersten Weltkrieges in ehemaligen Kasernenanlagen Landschulheime für Kinder aus den Großstädten eingerichtet.
Sperrgebiet während des 2. Weltkrieges
- Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Insel zum Sperrgebiet erklärt und der Tourismus kam völlig zum Erliegen. Die unmittelbaren Nachkriegsjahre waren geprägt von Hunger und Arbeitslosigkeit.
- Leerstehende Hotels waren oft mit Kriegsflüchtlingen belegt, und der Kurbetrieb ruhte vollständig. Erst nach der Währungsreform konnten in der Sommersaison 1949 die ersten Nachkriegs-Kurgäste verzeichnet werden.
Ab 1960 Aufschwung des Tourismus
- Seitdem stiegen die Übernachtungszahlen stetig an. Um 1960 erlebte der Tourismus einen Aufschwung. Außer den bisherigen wohlhabenden Kurgästen zog Sylt nun auch größere Massen an.
- Das Ortsbild der Stadt Westerland erfuhr eine tiefgreifende Umgestaltung. Prägten bisher, neben traditionellen Friesenhäusern und wilhelminischen Bädervillen, nur einige größere Hotels das Stadtbild, entstanden nun mit dem „neuen Kurzentrum“ Appartementanlagen mit bis zu 14 Stockwerken.
- Nach und nach verdrängten diese modernen Anlagen die Villen und Logierhäuser. Diese Appartementanlagen der 1960er- und 1970er-Jahre prägen heute den Innenstadtbereich von Westerland, während die übrigen Inselorte weitgehend von dieser intensiven Bebauung verschont blieben.
Über 6,5 Millionen Übernachtungen
- Heute hat die Insel über 60.000 Gästebetten und im Jahr 870.000 Gäste mit 6,51 Millionen Übernachtungen, also durchschnittlich 7,50 Übernachtungen je Gast (Stand 2014).
- Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel. In der Nebensaison von Januar bis März und Oktober bis Dezember wurden knapp 29 Prozent der Übernachtungen registriert.
- Die Zahl der Kurgäste, die tatsächlich Kuranwendungen in Anspruch nehmen, ist dabei auf weniger als ein Zehntel zurückgegangen.
Hohe Dichte an gehobenen Restaurants
- Beachtlich ist auf Sylt die hohe Dichte an Restaurants mit gehobenem gastronomischem Angebot und mit durch Fachpresse sowie Restaurantführer ausgezeichneter Küche.
- Vier Restaurants weisen Michelin-Sterne auf, und zahlreiche Restaurants sind im Gault-Millau verzeichnet.
Die Nachteile des Tourismus
- Nachteile des Tourismus auf Sylt sind die zunehmende Flächenversiegelung durch Neubauten, ein hohes Verkehrsaufkommen durch die große Anzahl auf die Insel gebrachter Pkw sowie Störungen in den Natur- und Vogelschutzgebieten.
- Zugleich tragen die Einnahmen aus dem Tourismus aber dazu bei, die Naturschutzmaßnahmen zu finanzieren. mei
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sylt; https://www.interview-welt.de; https://www.sylt.de
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