Experten: Hotels sollten sich besser direkt vermarkten

Die Corona-Krise ist gleichzeitig eine Krise der Hotelbranche. Für viele Monate war es Hotels nur unter strengen Auflagen möglich, Gäste aufzunehmen - wenn sie es überhaupt durften.

 

Dies habe nicht nur zu Umsatzeinbußen geführt; auch ein großer Teil des Personals wanderte in andere Branchen ab, die krisensicherer erschienen und nicht selten bessere Löhne und Arbeitsbedingungen bieten würden. Dieser Vorgang lasse sich nur schwer umkehren. Obwohl die Bestimmungen zum Infektionsschutz inzwischen gelockert wurden, zögern sowohl Gäste als auch Personal mit der Rückkehr in die Hotels. Alexander Laubner und Steve Heinecke von Performance Hotel sind jedoch überzeugt, eine Lösung gefunden zu haben.Diese Lösung, so die beiden Gründer von Performance Hotel, nennt sich Direktvermarktung.

  • Anstatt den Umweg über Dritte zu gehen, raten sie Hotels dazu, selbst Hand anzulegen. Dies trage zu einer engeren Bindung von Gästen und Personal an das Hotel bei. Ferner bietet der direkte Kontakt einen erheblichen Kostenvorteil.
  • So mache Direktvermarktung es möglich, Provisionen einzusparen und stattdessen in die Qualität des Service zu investieren. Indem sie Hotels, Apartmentanlagen und Urlaubsresorts beim Ausbau der Kapazitäten zur direkten Vermarktung unterstützte helfe die Agentur, den Umsatz zu steigern und von Dritten unabhängig zu werden.

Kostenfaktor Mittelsmann 

 

"Für Hotels ist es mittel- und langfristig einfach das Beste, sich selbst zu vermarkten und durch die Gewinnung von Stammgästen zu profitieren", beschreibt Steve Heinecke, einer der beiden Gründer der Agentur Performance Hotel, die Direct-First-Strategie, die sein Unternehmen verfolgt.

  • So verlangen dritte Anbieter wie Reisebüros und Buchungsportale in der Regel eine Provision pro Buchung. Dadurch entstehe ein nicht unwesentlicher Kostenfaktor, den Hotels entweder auf die Gäste oder auf das Personal abwälzen müsse, um gewinnbringend zu wirtschaften. Somit verbirgt sich das Potenzial einer nicht unerheblichen Gewinnsteigerung darin, diesen abzulegen.
  • Den ersten Schritt zur Unabhängigkeit von dritten Anbietern sieht Heinecke für Hotels demnach im Ausbau der Webseite. So rät er dazu, diese von einer reinen Visitenkarte in einen Umsatzgenerator zu verwandeln, der Gäste anlocke und stets das bestmögliche Angebot liefere.
  • "Das muss nicht unbedingt der beste Preis sein", sagt Heinecke, "es könnte sich auch um das inhaltlich beste Angebot handeln."
  • Für das weitere Marketing sei ein ganzheitlichen Ansatz notwendig, der auf dieser Grundlage aufbaue. Anstatt sich in Einzelmaßnahmen wie der Kooperation mit Discountern oder dem Influencer-Marketing zu verzetteln, sollten Hotelbetreiber, ein klares, ganzheitliches Marketingkonzept entwickeln.
  • Und verlorenes Personal sollte durch direkten Kontakt/Ansprache zurückzugewonnen werden. pm, ots

 

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